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Bewusstheit.

Valentin

Morgenroete im Jungleyoga, Thailand

Am 22.September ist die Herbst-Tagundnachtgleiche, der Beginn des astronomischen Herbstes. Die Sonne steht dann auf dem Himmelsäquator, also auch senkrecht über dem Erdäquator. Es ist die Zeit der Balance, in der sich Tag und Nacht die Waage halten. Mythen sprechen vom Kampf zwischen der Finsternis und dem Licht...

Mythen sprechen vom Kampf zwischen der Finsternis und dem Licht und unsere Urahnen weihten diesem Zeitpunkt im Rhythmus der Natur kraftvolle Rituale. Auch einige Hollywoodfilme präsentieren immer wieder auf's Neue den Kampf zwischen guten und bösen Mächten, zwischen dem Dunkel und dem Licht.
Es ist eine spannende Tatsache, dass unsere Energie der eigenen Aufmerksamkeit folgt und dass folgerichtig jede gedankliche und emotionale Verbundenheit mit dem Prinzip des Kampfes auch den inneren Kampf nährt. So kennt jeder Mensch die zerstörerischen Gefühle des Unfriedens. Wenn ein Anderer, sei es ein Geschäftspartner, Arbeitskollege oder auch der eigene Lebenspartner, effektiv den inneren Schalter des Ärgers oder der Wut betätigt, ist er sofort zur Stelle: der Kampf.

Wie ist es möglich, dass jemand nur durch eine minimale Begebenheit (ein Satz, ein Blick, eine Geste) die eigenen "Knöpfe" drückt? Wie ist es möglich, dass jemand von ausserhalb der eigenen Welt, soviel Einfluss hat auf das eigene Befinden? Was passiert wirklich, wenn man in den Sog der negativen Abwärts-Spirale gerät?
Weil wir alle scheinbar körperlich getrennt sind und diese "Realität" oftmals für bare Münze nehmen, fällt es schwer, sich an die Wirklichkeit des Einsseins zu gewöhnen. Solange wir noch den jahrtausendealten Trott des Glaubens: "Hier ist mein Körper, da ist dein Körper, also sind wir getrennt!" hinterherhinken, wird das Jahr 2012 wenig positives bewirken. Aber da jetzt weitaus mehr Energiepotential vorhanden ist, als man sich vorstellen kann, gilt immer noch folgerichtig, dass unsere Energie der eigenen Aufmerksamkeit folgt.

Wenn diese Kraft auf die Trennung ausgerichtet wird, kann man sich sicherlich eine Weile lang besonders fühlen, stärker und klüger als Andere, siegreich, eben der, der es geschafft hat, während die Verlierer ihr Leben nicht auf die Reihe bekommen. Dieser uralte Irrtum des Herabblickens und Abwertens ist schmerzhaft und jeder, der dieses Ritual praktiziert, entfernt sich in Siebenmeilenstiefeln von seinem Ursprung, seiner Quelle. Es ist das Eintauschen wahren Reichtums gegen das Funkeln eines Strass-Steines. Es ist das Verlassen des inneren Tempels.

Die einzige Wahrheit ist Verbundenheit, was jeder halbwegs offene Mensch bestätigen kann. Es ist die lang verdrängte und bekämpfte Fähigkeit eines jeden Menschen, intuitiv zu sein. Selbst erfolgreiche Geschäftsleute folgen ihrer "Ahnung", dem Bauchgefühl, dem inneren Wissen, jemandem vertrauen zu können oder eben nicht. Es ist dieser sechste Sinn, der uns befähigt, Entscheidungen zu treffen, die vielleicht von der Mehrheit abgelehnt werden, die aber zutiefst richtig sind. Es ist der Zugang zum inneren Raum der Zuversicht, dem Wissen, dass das Leben Dich unterstützt und für Dich wirkt, wenn Du Deine Aufmerksamkeit dorthin lenkst, wo es hin gehen soll.

Aber es ist auch das Vertrauen, dass das Universum unterstützend wirkt, wenn Du mal nicht weiter weisst und den roten Faden verloren hast. Es ist das Fallenlassen des Egos, dass misstraut. Es ist das Entfernen der Scheuklappen, die vielleicht schon jahrzehntelang den weiten Blick einschränken. Es ist das sofortige Stoppen des inneren Kritikers, wenn mangelnder Selbstwert Stagnation und Unlust auslöst. Wenn das Selbst seinen Wert wieder fühlen will, wenn die Seele endlich wieder in das vollkommene Potential eintreten will, das ihr mitgegeben wurde, dann näherst Du Dich der unumstösslichen Wahrheit. Es ist das Wissen, dass alles schon in Dir vorhanden ist, gleich einer Schriftrolle, die nach und nach entrollt wird, aber auf der schon alles geschrieben steht. Das ist das Prinzip der Evolution (evolvere: entfalten, entrollen, ausrollen). Etwas, was Du in Dir trägst, wird endlich sichtbar.


Mit der tiefen Gewissheit der Verbundenheit mit allen lebendigen Wesen, ist es ein Grundbedürfnis ehrlich, offen, mitfühlend und gebend zu sein. Und es ist auch selbstverständlich mit offenen Armen zu empfangen, Komplimente und Geschenke annehmen zu dürfen. Auf diesem Level ist jemand, der sich wirklich um sich selbst kümmert, kein Egomane und jemand, der selbstlos gibt, kein Idealist mehr. Auf diesem Level der Bewusstheit weiss man, dass ein Anderer nur die "Knöpfe" drücken kann, die auch ohne sein Zutun vorhanden sind. Wie innen, so aussen.

Mit Yoga, Meditation und vielen anderen wirksamen Methoden möchten wir vom Yoga Team Berlin dazu beitragen, diese Bewusstheit zu fördern, auf dass sich die Lebensqualität erhöht und die Freude, am Leben zu sein, neue Kräfte zutage befördert.