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Sehnsucht nach Meer

Valentin

Soami Yoga Retreat mit dem Yoga Team Berlin

"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."

-Antoine de Saint-Exupéry-

Es ist eine Tatsache, dass jeder Mensch nach dem Glücklichsein strebt auf seine ganz eigene Art und Weise. Der Eine macht Yoga, der Andere häuft Besitztümer an, Einer meditiert stundenlang und schweigt, während ein Anderer sich bisweilen die eine oder andere Droge einschmeißt.

Was eben so alles Droge sein kann: Alkohol, Abhängigkeit von anderen Menschen, Abhängigkeit vom Lebens-Drama, Fernsehen, Arbeiten bis zum Umfallen, viel Essen, wenig Essen, Schimpfen und jammern oder "alles ist immer gut" als Positiv-Trip.

Genauso kann Yoga eine Droge sein, wenn sie als Flucht vor der Realität benutzt wird: zu hart (wenn man den Körper in den Hochleistungssport quält), zu verkopft (wenn der Kopf dabei nie abschaltet), zu scheinheilig (wenn man sich was göttliches vorspielt, was man nicht fühlt), zu "schaffellig" (wenn man eigentlich "Tapas" benötigt, also eine gesunde Energie, Hitze und Selbstdisziplin, aber um alles in der Welt "Tamas", die Trägheit nicht überwinden will), zu viel GURU (wenn man Yoga nur noch mit seinem Guru-Yogalehrer machen kann), zu elitär ("Du bist nur ein guter Yogi, wenn...!") usw.

YOGA REISEN, DIE BEFREIEN.

Alles kann Droge sein und alles ist legitim und jeder Mensch profitiert von seinen besonderen Erfahrungen auf seinem Weg zum Glück. Das macht jeden von uns so besonders. Ich glaube nicht an ein heres und reines Leben, indem alles clean nach Plan verläuft. Da lehrt einen das Leben eine andere Sichtweise.

Alles was existiert hat seine Berechtigung und einen tiefen Sinn in dem Zusammenwirken alles Lebendigen. Das macht die dogmatische Haltung auch manch eines spirituellen Jüngers brüchig, wenn er sich über die Lebensweise eines anderen Menschen beschwert.

Jeder Lebenserfahrene, der seine Schlüsse aus den selbst gewonnenen Erfahrungen gezogen hat, weiß, dass es keine Lösung darstellt, zu bewerten und dass jeder, der mit dem Finger auf einen anderen Menschen zeigt, um anzuprangern, doch lieber einmal den Finger in die eigene Nase stecken sollte :-) sorry: sich einmal an die eigene Nase fassen sollte!

Die Erfahrung lehrt: Das Thema, das man an anderen Menschen auszusetzen hat, kann man gleich einmal bei sich selbst anschauen, so weh es auch tut. Selbsterkenntnis ist der Heldenweg des Lebens und diesen mutigen Weg muss man erstmal bereit sein, zu betreten. Und sich zu beschweren, wie schlimm die Anderen sind, bringt niemandem etwas, außer dem Schimpfenden eine zusätzliche energetische Last.

Der Blick in den Spiegel ist friedlich, wenn man sich so akzeptiert, wie man ist. Der Blick in den Spiegel ist schmerzlich, wenn man dabei denkt: "Aber ich sollte doch schöner, erfolgreicher, begehrenswerter, schlanker, klüger, beziehungsfähiger oder was auch immer sein!". Es ist doch normal, nicht perfekt zu sein. Das macht das Leben so spannend.

Die Frage ist: Wie komme ich in meine Selbstliebe? Wie kann mein Blick in den Spiegel zu einer freundlichen Zuwendung oder sogar zu einem Akt des Genusses werden? Menschen, die von einer klaren Vision getragen und inspiriert werden, die wissen, wohin sie das Schiff segeln wollen, haben sich auf ein anderes Level der Wahrnehmung begeben.

Sie leben ihr Leben nicht in der alltäglichen Trance der Aufgaben und Pflichten und funktionieren entsprechend. Sie nehmen zwar die Verantwortung ihrer alltäglichen Pflichten in die Hand, aber verlieren sich nicht im Hamsterrad der Erledigungen. Ihre Verantwortung ist, unter dem Schirm der großen Vision betrachtet, ein einfaches Vorangehen, Schritt für Schritt, das immer weiter in die Vision, immer weiter in den Reichtum der Erfahrungen hinein und immer weiter der Ausdehnung des eigenen Bewußtseins entgegenstrebt.

Denn wer sein Bewußtsein weitet, macht sich sein Leben selbst zum Geschenk und zum Geschenk für die Gemeinschaft.

Herzensgrüße sendet Dir Valentin und das gesamte Yoga Team Berlin.
Wir lieben das Reisen und wir lieben Yoga.
namasté